Olaf Scholz (geboren am 14. Juni 1958) ist ein deutscher Politiker, der seit dem 8. Dezember 2021 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland ist. Er gehört der Sozialdemokratischen Partei (SPD) an und war zuvor Vizekanzler unter Angela Merkel und von 2018 bis 2021 Bundesfinanzminister. Ausserdem war er von 2011 bis 2018 Erster Bürgermeister von Hamburg und von 2009 bis 2019 stellvertretender Vorsitzender der SPD.
Scholz begann seine Karriere als Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht. In den 1970er Jahren wurde er Mitglied der SPD und war von 1998 bis 2011 Mitglied des Bundestages. Scholz gehörte 2001 der Hamburger Regierung unter dem Ersten Bürgermeister Ortwin Runde an, bevor er 2002 zum Generalsekretär der SPD an der Seite des SPD-Vorsitzenden und damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder gewählt wurde. Er wurde Fraktionsvorsitzender seiner Partei im Bundestag und trat 2007 als Minister für Arbeit und Soziales in die erste Regierung Merkel ein. Nachdem die SPD nach der Wahl 2009 aus der Regierung ausgeschieden war, kehrte Scholz an die Spitze der SPD in Hamburg zurück und wurde zum stellvertretenden SPD-Vorsitzenden gewählt. Er führte seine Partei zum Sieg bei der Bürgerschaftswahl 2011 und wurde Erster Bürgermeister, ein Amt, das er bis 2018 innehatte.
Nach dem Eintritt der SPD in die vierte Merkel-Regierung 2018 wurde Scholz sowohl zum Finanzminister als auch zum Vizekanzler Deutschlands ernannt. Im Jahr 2020 wurde er als Kanzlerkandidat der SPD für die Bundestagswahl 2021 nominiert. Die Partei gewann die Mehrheit der Sitze im Bundestag und bildete eine "Ampelkoalition" mit Bündnis 90/Die Grünen und der Freien Demokratischen Partei. Am 8. Dezember 2021 wurde Scholz vom Bundestag zum Bundeskanzler gewählt und vereidigt.
Als Bundeskanzler leitete Scholz die deutsche Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine 2022. Sie war zwar wesentlich zurückhaltender und vorsichtiger als die anderer westlicher Länder, umfasste aber dennoch eine Erhöhung des deutschen Verteidigungshaushalts, die Lieferung von Waffen an die Ukraine und die Aussetzung der Genehmigung von Nord Stream 2. In seiner Zeitenwende-Rede hat Scholz die Grundsätze einer neuen deutschen Verteidigungspolitik dargelegt.